5. Resümée

Zusammengefasst gesagt, ermöglicht die Feuer- im Gegensatz zur Erdbestattung vielfältige Beisetzungsmöglichkeiten – vom traditionellen Urnengrab auf dem Friedhof hin zu verschiedenen Varianten der Naturbestattung. Erst die Aschenbeisetzung hat die Grundlagen für die sich ausdifferenzierenden neuartigen Inszenierungen und Orte der Bestattungskultur des frühen 21. Jahrhunderts geschaffen. Aschenreste können theoretisch an jeden beliebigen Platz mitgenommen werden (praktisch stehen dem in Deutschland, wie gesagt, gesetzgeberische Einschränkungen gegenüber). Man kann die Asche teilen und damit verschiedene Bestattungs- und Erinnerungsorte generieren. Diese Flexibilisierung erleichtert sowohl die Überwindung der einzelnen abgegrenzten Grabstätte als auch die Einbindung des Bestattungsortes in naturnahe Umgebungen. Aschenreste bieten damit ein vielfältiges Potenzial, mit anderen Elementen von Trauer und Erinnerung kombiniert zu werden. Insgesamt hat sich die Aschenbeisetzung – qualitativ wie quantitiv – als grundlegende Bestattungsform der mobilen, postmodernen Gesellschaft erwiesen.